mal ein fiktives Gedankenspiel (in Bezug auf die Fakten), dass die in China arbeitenden Kollegen/innen real durchdacht haben.
Stellen wir uns mal vor, ein Angestellter verdient in DE 60.000 EUR netto/anno.
Angesichts eurer positiven wie negativen Erfahrungen in China (Shanghei), wieviel Mehrwert müsste der fiktive Angestellte in Shanghei generieren, dass aus eurer Sicht ein Wechsel, rein finanziell gesehen, lohnt. (kein lokaler Argbeitgeber - eher global player)
Finanziell meint hier einen nachaltigen Überschuß zu erwirtschaften, der sagen wir mal nach 4 Jahren auf deutschen Konten sichtbar sein würde.
Neue Erfahrungen, eine andere Kultur, Erweiterung des Horizonts etc. lassen sich sicherlich nur individuell und sicherlich nicht finanziell bewerten.
Besteht Dein Leben nur aus ARBEITEN, so laesst sich die Frage auch viel leichter erklären. Einige Leute wie ICH persoehnlich achten mehr auf den Spass und die Qualitaet des Lebens.
Egal wenn Du was haben möchtest, wirst Du auch was anders verlieren. Wieso dann die Ueberlegung hin und her.
Ich würde Thintel zustimmen, die Überlegung bringt nicht viel Erkenntnis. Und entscheidender ist wahrscheinlich sogar: wieviel kannst Du verlangen? Was ist der Markt (oder Dein global player) bereit Dir in den Rachen zu schmeissen? Hat er preiswertere Alternativen? Und für Dich - wie immer bei Gehaltsverhandlungen: soviel wie möglich!
Aus aktueller Beobachtung würd ich sagen, die Aufschläge für "allgemeine" Ausländer (Hauptunterschied zu Chinesen: lange Nase, stärkerer Schweissgeruch auch bei angemessener Körperpflege, fremde Muttersprache) in China gehen immer weiter runter. Das Angebot an leidenswilligen Ex-Sinologiestundenten ist einfach recht gross (ich glaub die Diskussion lief mal unter "Expat vs. Flexpat"), und die Vorteile sind gering. Wirkliche Spezialisten können sicherlich weiterhin gut verhandeln.
Was nach 4 Jahren auf dem Konto liegt, hängt sicherlich auch vom privaten Lebensstil ab. Wenn Du viel Zeit in Ausländerbars und -Restaurants verbringst und BW's Freizeittips folgst (1 Stunde für 580-880 RMB, fuenf mal die Woche), ist es vielleicht eher weniger. Ähnlich teuer kann angeblich auch die chinesische Freundin werden (keine eigenen Erfahrungen hierzu).
Traut man den Aussagen führender Wirtschaftsmagazinen, dann ist, wie godot schon angeführt hat, die Zeit der fürstlich (über-)bezahlten Expats vorbei. Es gibt, verglichen mit 2005, einfach zu viele Arbeitnehmer, die unbedingt für eine begrenzte Zeit ins Ausland und vor allem China wollen, da sie sich einen Karrieresprung davon erhoffen. Ergo hat sich die "Marktlage" verschoben, denn das Überangebot an entsendungswilligen Expats ist groß.
Ein Angestellter mit 60.000/anno zählt bei einem "global player" sicherlich nicht zur Klasse der Topexperten oder gehobenem Management. Eine Steigerung des Grundgehaltes ist alleine vom Verhandlungsgeschick des Expats abhängig. Die eventuellen Zuschläge für Fahrer, Auto, Wohnung usw die der Arbeitgeber gewährt lasse ich bewusst weg, da diese sich nicht direkt auf dem Konto in Deutschland auswirken.
In der Regel setzt im Laufe der Zeit eine Lebenswandlungsveränderung ein, sprich man braucht etwas mehr Geld als geplant da sich das Grundangebot an Unterhaltungsmöglichkeiten ändert. Der finanzielle Mehrwert den man in der Zeit in China generiert steht in keinem Verhältniss zu der in diesem Zeitraum entgangenen Lebensqualität die man in Deutschlan gehabt hätte. (Selbst im Rhein Neckar Raum... :-)
Ich denke auch dass die Zeit der Fürstlichen Bezahlungen für den Otto Normal Expat vorbei ist. Nur weil man eine Ausbildung hat und eine Weiterbildung oder ein einigermaßen absolviertes Studium+ Berufserfahrung hat gehört man zwar noch in China zum Spitzenpersonal doch es gibt mittlerweile zu viele Ex- Expats mit den gleichen oder besseren Referenzen die nicht mehr aus China weg wollen und die kommen auch für weniger Kohle mit Lokalem Vertrag aus. Für echte spezialsten oder verdiente Manager ist es immer noch eine angenehme Art Kohle zu scheffeln.
Doch davon mal abgesehen wird der Karrieretraum der meisten nach dem China Aufenthalt eh nicht wahr. Die Firma hat gesehen, dass sie in D auch 2 Jahre ohne einen klar gekommen ist, deinen Arbeitsplatz jemandem vermietet hat der plötzlich genau so gut war wie du. Du somit irgendwo in der Firma landest und niemand deinen neu gewonnenen Horizont oder deine Interkulturelle Kompetenz zu schätzen weiß weil der deutsche seine Arbeit ja schon immer so gemacht hat und das auch so bleibt. Außerdem sind die Leute in Deutschland eh die besten und was willst da schon in China gelernt haben was wir noch nicht wissen. So mal du dir in China ja eh nur die Eier geschaukelt hast und das eigentlich nur ein bezahlter Zweijahresurlaub war.
Doch um zum Gehalt zurück zu kommen denk ich dass es eine große Rolle auf dem Konto spielt welche Zuschläge man erhält. Wenn ein Mietzuschuss gezahlt wird, kann man eigentlich die Mietkosten für die Deutsch Wohnung 1:1 aufs Konto schieben, genau so sieht es mit dem Auto aus. Dass ein Auto in D pro Monat min 300 € Unterhalt + Benzin kostet brauchen wir nicht drüber zu reden. Alleine durch die gezahlte Miete und die Karre kann man schon mal (Miete ca. 500€+Auto ca.300€ = 800) Oken zum Konto schleppen . Dazu kommt dann noch nach dem ersten Jahr Aufenthalt in dem man sich ausgetobt hat noch dass man das chinesische essen zu schätzen weiß und man auch weiß wo man dies auch sehr günstig bekommen kann. Die Wochenenden werden zwar etwas teurer als in D aber wenn Mann in D auf die Pauke haut sind am WE auch schnell 150 Okken weg. Somit denke ich mal hält sich dass in der Waage.
Nach meiner Meinung ist es bei einem D Gehalt von 60.000€ + Mietzuschuss + Auto durchaus möglich im Monat ca. 2500 € zu Sparen was im Jahr 30.000 € wären und nach 4 Jahren dann schon Stattliche 120.000 €. Rein rechnerisch.
Das Problem ist nur dass man sehr viel reisen wird (Urlaub) und auch sonst mit dem Einkaufen von Luxusgütern großzügiger wird, da man ja schön was auf die Hohe Kante legen kann. Und somit es sich nicht um 30000 im Jahr handelt sondern je nachdem schnell weniger wird. Wenn man sich jetzt noch einer der süßen kleinen Einheimischen sein Herz schenkt wird es schnell noch etwas weniger.
Fazit: Wenn ich als, Otto normal Expat und Single, noch mal entsendet würde, hätte in D die genannten 60.000 € dann würde ich unter folgenden Bedingen gehen.
1. 60.000€ 2. + Auslandszuschlag zwischen 10% - 15% 3. dieses Gehalt muss mit einem fairen Kurs in RMB umgerechnet werden und fest geschrieben werden. 4. + Mietzuschuss von min. 1500 € Netto 5. + Akzeptables Auto (Passat Klasse) 6. + 2 Heimflüge im Jahr 7. + einen kleinen Erfolgsbonus am Ende meiner Entsendung
Oben wird von 60K/Jahr NETTO geredet. Das wären je nach Steuerklasse ca. 90K Brutto. Ich weiss ja nicht in welcher Gegend und bei welchem Global Player Ihr arbeitet, aber für ein normales mitteständisches Unternehmen, welches nicht gerade in einem Ballungszentrum angesiedelt ist, sind 90K Brutto für einen im "middle level management" schon ziemlich gut. Punkt 1 - 7 liest sich zwar ganz nett und es mag auch Leute geben, die diese Summen und Zuschläge bekommen. Eventuell sogar mehr, doch meiner Meinung nach ist das Vergangenheit und wird zukünftig nur selten zu finden sein.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
"Für echte spezialsten oder verdiente Manager ist es immer noch eine angenehme Art Kohle zu scheffeln." Den Laden zeigt du mir mal wo du als Manager mit chinesischem Personal "angenehm " Kohle scheffelst
Mit jedem Tag meines Lebens wird die Anzahl derer die mich am Arsch lecken können größer!!
Der Fairness halber sollte man eventuell auch folgenden positiven Effekt erwähnen: nach einem längerem Chinaaufenthalt ist der Bedarf für einen "nachhaltigen Überschuss auf dem Konto" nicht mehr ganz so gross, zumindest, wenn dieser zum Zwecke der Altersvorsorge gedacht ist.
Mir ist bisher noch keiner unter den vielen Lebensmittelzusätzen bekannt, der eine lebensverlängernde Wirkung haben würde. Gleiches gilt für die Luftverhältnisse. Du brauchst einfach nicht mehr so viel Geld für die Zeit danach...
@Godot, ich sehe das genau andersrum! In dem Falle dass man einige Jahre in China nicht nur gelebt, sondern ÜBERlebt hat, ist die Lebenserwartung danach wesentlich höher. Welcher europäische Virus oder welches noch so renitente Bakterium traut sich ernsthaft an einen durch die jahrelange Aufnahme diverser Chemiecocktails und Inhalation aller möglichen Gase und Feinpartikel gestählten Chinakörper ran? Glaub mir, du wirst nicht mal mehr eine Grippe bekommen!
Aber zurück zum Thema: Die Punkte 3-7 von DEXTER sind nicht mehr unantastbar und immer mehr der "global" Player setzen hier die Sparschraube an!
Ich denke als Conclusion könnte man sagen, dass die Leute, die einen Expatvertrag nach Dexters Punkten haben Lucky Guys sind, dies nicht mehr die Regel ist und darüber hinaus mehr und mehr Zulagen / Vergünstigungen / Auslandentschädigungen aufgrund der "Armee der Willingen" wegfallen werden. Überdies fragen sich die Firmen auch, welchen Mehrwert sie denn für den Kapitaleinsatz bekommen und ob sich das ganze rechnet. Vorallem in der Anzahl der Leute, die sie nach China entsenden. Wo früher vielleicht ein Team gesendet wurde, wird es jetzt nur noch einen Einzelkämpfer geben.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
Knappe Termine? In Deutschland oder dann zukünftig in China? Wenn du in China mit chinesischem Personal knappe Termine einhalten musst/willst, kannst du schonmal nach nem neuen Job schauen.