Umfrage: Eine Person in China ist in einen Unfall verwickelt. Wie verhalte ich mich?
#1 | 1. Hilfe in China19.10.2011 17:30 (zuletzt bearbeitet: 19.10.2011 17:32)
Sensemann
(
gelöscht
)
Servus. Wahrscheinlich haben es alle Mitleser gelesen, weil\'s ja auch in den deutschen Medien erwaehnt wurde. Ich verlinke mal eben auf www.welt.de, da www.chinasmack.com im Buero blockiert ist und ich aus Bequemlichkeit jetzt nicht bei www.spiegel.de suchen will:
Wie haettet Ihr Euch verhalten? Ausgangslage ist die, dass der Vorfall hier in China passieren wuerde. Die ungefaehre Gesetzeslage kennt man ja spaetestens durch den verlinkten Bericht.
PS: Im Uebrigen wuensche ich mir keine bloeden Kommentare wie \"herzlose Chinesen\", \"Scheissvolk\" etc., denn sowas passiert im Rest der Welt (ja, inklusive Deutschland!) auch nur allzu haeufig. Damit meine ich unterlassene Hilfeleistung. Wenn wieder rassistischer Schwachsinn von dem \"kein Name angegeben\" Gast kommt. Mach Dir keine Muehe. Wird sowieso ganz schnell geloescht.
Situationsabhängig. Wir habend das Thema gestern lang und ausgiebig diskutiert und denken, dass wir - also mein Angetraute und ich - schon lange nicht mehr so ein Beispiel par excellence geliefert bekommen haben, was hier verkehrt läuft. In diesem hier dargelegten Fall gibt es nicht zu beschönigen oder zu entschuldigen, ein groesseren Schlag in die Fresse für Gemeinsinn ist mir lange nicht begegnet. Wir konnten uns dann gestern auf einen Nenner einigen: Lieber einschreiten auch auf die Gefahr hin Trouble auszulösen, als den Rest des Lebens nicht mehr in den Spiegel blicken können.
Die Wahl der Reaktion ist sehr abhängig von den Rahmenumständen. Handelt es sich um eine Schlägerei von besoffenen investiere ich mal einen Anruf bei der Ambulanz. Bei so etwas wie oben erwähnt sollte jeder vernünftige Mensch ohne auch nur im geringsten zu zweifeln umgehend Hilfe leisten, persönlich und durch Ruf von Dritten.
Den Spiegelartikel zum Thema kann ich übrigens aufgrund seine differenzierten Sichtweise nur empfehlen. Anders als bei Lorenz oder Wagner hat die Schreiberin hier wirklich einen Standpunkt geliefert. Zum ersten Mal seit langem beim SPON.
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Basierend auf vielen Augenzeugenberichten waehle ich Option 2, da mir ein beherztes Eingreifen schlichtweg zu riskant erscheint. Viele der "Augenzeugenberichte" moegen zwar ins Reich der Fabeln und Legenden gehoere, aber wie gesagt: Ich scheue mich das Risiko einzugehen. Ich hoffe aber auch, dass ich hier nie in die Situation komme····
Auch wenn der werte Sense darum gebeten hat, einen Widerspruch kann ich mir nicht verkneifen. Sicher gibt es unterl. Hilfeleistung auch in D. Das Verhaeltniss scheint mir aber subjektiv etwas ausgewogener zu sein. Stehen in D 5 und gaffen, so finden sich doch auch 5 die helfen····
wenn ich allein bin helfe ich nicht, wenn meine Frau oder Kollegen dabei sind helfe ich! Vor Jahren lag mal ein Chinese in Danyang mit epileptischen Anfaellen mitten auf der Strasse. Ich habe meine PKW quergestellt, als Schutz fuer den Liegenden, und habe den "Verkehr" geregelt bis die Polizei kam und sich bei mir bedankt hat. Der Epileptiker ist nach seinem Anfall aufgestanden und ist mit seinem Dreirad weitergefahren, er wusste garnicht um was es ging.
Hängt der Ossi tot im Keller, war der Wessi wieder schneller! Hängt der Wessi tot daneben war der Ossi noch am Leben!
Liebe Maurer eilt herbei macht den Osten Wessifrei
habe die Option 2 gewählt, weil ich der Meinung bin, das hier mehr darum geht , WIE man die erste Hilfe einem anderen leistet und nicht zu überlegen OB.
Hatte vor Jahren einen sehr schweren Vehrkersunfall mit Verletzung Schädelhirntrauma Grad 3. Ich hatte nur Glück , dass dieser Unfall in Deutschland passiert war. Der Mann , der die Polizei und Rettungsdienst sofort benachrichtigt hatte, war der Unfallsverursacher, der mit 90 kmh Nacht in der Innenstadt einer fränkischen Stadt gefahren hatte. Als ich den Mann erstmal in meinen Augen sah, hatte ich keinen HASS.
Deshalb ist es sehr wichtig, die erste Hilfe zu leisten ohne wenn und aber. Nur man muss schon überlegen, ob er das richtige tun kann. Auch eine falsche Rettungsaktion z.B. Beatmung kann dem Opfer später schwere Folgen bringen.
Das unsere Gesellschaft heute moralisch so unmenschlich ist, ist das Ergebnis der pädagogischen Erziehungen der Kinder von Anfang an, viel mehr Noten und Scheine zu zeugen statt einen geistig nomal denkenden Mensch zu erziehen.
Zitat Den Spiegelartikel zum Thema kann ich übrigens aufgrund seine differenzierten Sichtweise nur empfehlen. Anders als bei Lorenz oder Wagner hat die Schreiberin hier wirklich einen Standpunkt geliefert. Zum ersten Mal seit langem beim SPON.
Natürlich ist Wagner kein Gradmesser, aber welchen Standpunkt hat man bei SPOL geliefert? In der Beschreibung des Herganges wird versucht die Grausamkeit des Unfalles mit punktiertem Sarkasmus hervorzuheben, jedoch sind Ausdrücke wie "blutendes Bündel" und "lästiges Hinderniss" in Zusammenhang mit dem verletzten Kind wohl eher unangebracht und fehl am Platze. Im weiteren Verlauf des Artikels wird nach Entschuldigungen für das Verhalten an der Unfallstelle gesucht.
Mein Verweis auf die Termini sollte dafuer sorgen, dass eben keine abfaelligen Kommentare hier gepostet werden. Dies hatten wir vor geraumer Zeit zu Genuege. Und bei diesem Thema, wo es um den Unfall eines kleinen Kindes geht, sind die Kommentare noch bescheuerter. Natuerlich ist mir bewusst, dass die Erwaehnung der Begriffe im Eingangspost problematisch sind. Anders verstehen es allerdings die untergebildeten aus der angesprochenen Ecke eben nicht.
Zitat von Badenser Im weiteren Verlauf des Artikels wird nach Entschuldigungen für das Verhalten an der Unfallstelle gesucht.
Und genau das ist neu, wenn du mich fragst. Reißerische Schlagworte gehören in die Presse, selbst bei der FTD nannte man Ackermann einst die "ungewollte Nachgeburt" eines Molochs.
Um was geht es hier hier eigentlich? Echauffieren wir uns über unterlassene Hilfeleistung, Fahrerflucht, Verrohung, die Gesellschaft, einen Agent Provocateure oder doch nur Griechenland....
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Um was geht es hier hier eigentlich? Echauffieren wir uns über unterlassene Hilfeleistung, Fahrerflucht, Verrohung, die Gesellschaft, einen Agent Provocateure oder doch nur Griechenland....
Alles zusammen und die Verrohung der Gesellschaft im Speziellen!
Die Menschen sind im Zuge der Globalisierung in eine Situation der absoluten Hilflosigkeit geraten, die sie kaum noch überblicken können. Das führt zu einer gewissen Resignation und auch Zukunftsangst. Je globaler sich das Individuum bewegt, desto größer und heftiger sind die Symptome, da man in der Lage ist über den Tellerrand zu blicken. Im Zuge dieser Hilflosigkeit zieht sich der Mensch zurück und entwickelt einen Beschützerinstinkt in seinem eigenen Umfeld, auf deutsch, man will wenigstens in seinem kleinen Reich für Recht und Ordnung sorgen. Im chinesischen Kulturkreis bezieht sich dies eher auf die eigene Familie, bei Menschen aus unserem Kulturkreis aber auch auf das erweiterte soziale Gefüge, Familie, Nachbarschaft, Dorf…. Ein solcher Vorfall erschüttert die Grundfesten des sozialen Gefüges so wie wir es gelernt haben.
Diese Theorie widerspricht allerdings dem Statement des SPON, der einen chinesischen Autor zitiert welcher dieses Problem bereits seit den 30' sieht (was jetzt nicht heißt das der SPON mit diesem Zitat den Nagel auf den Kopf traf). Sollte dem so sein, muss das Motiv woanders gesucht werden, denn Globalisierung kannte der damalige Wortschatz wohl kaum. Ich sehe die Ursache im Menschen an sich. Aufgrund der unglaublichen Menschenzahlen zählt das Individuum nichts mehr, nur das eigene - inklusive eigene Familie - ist was noch zählt. Ein Mensch ist nichts besonderes mehr, ist er schließlich enmasse vorhanden. Es gibt immer wieder Vorfälle die so erschüttern das dieses Thema in Medien ein Weile präsent ist; auch im westlichen Kulturkreis. Die Ursachen sind aber schieden, bei uns ist es Angst um die eigene Unversehrtheit, hier Egalität. Beides gleich schlimm.
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Mit der Globalisierung wollte ich nicht aufzeigen weshalb man in der chinesischen Gesellschaft so reagiert sondern warum "wir" uns in solch einem Masse über die Zustände (Plural, da ich es nicht alleine an diesem tragischen Unfall festmachen will) echauffieren.
Die Masse an Menschen ist bestimmt ein Mitgrund, wenn nicht sogar der Hauptgrund! In anderen sehr dicht besiedelten Ländern -Indien- sind die Zustände ähnlich. Eine Verrohung der Gesellschaft ist auch in eng besiedelten Gegenden in Deutschland zu beobachten.
Nehmen wir diesen Vorfall, keine Frage fuer mich, Ohne wenn und aber.! Sollte einer in eine solche oder aehnliche Situation kommen dann muss er fuer sich selber entscheiden, was er tut.
Habe hier schon viel erlebt und gesehen aber das,...... keine Worte fuer das.
Sucht man jetzt nach dem warum und, und, und, und, werden wir hier keine Antwort finden.
Was ich aber hier nicht!!!!! moechte ist, das man jetzt auf die Chinesen los geht und diese als, was auch immer, darstellt. Die Welt ansich ist garusam und bei Kindern ganz speziell. Sicherlich kommen gesellschaftliche und soziale Aspekte in betracht aber das rechtfertigt das Ganze eben nicht.
Offen gesagt ist es sehr traurig aber auch kein Einzellfall, und da ein Kind involviert ist wird das Ganze intensiver.
Wenn das Kind ueberlebt, sollten wir zu einer Spendenaktion aufrufen und jeder sollte min. 10.000 RMB spenden, damit das kind gut versorgt ist. Was glaubt ihr was dabei, Summe, zusammen kommt.
Falls jdm. von Ihnen (hoffentlich nicht) jemals in eine solche 1. Hilfe-Situation kommen sollte, es ist wichtig den verletzten Körper nicht zu bewegen um weiter mögliche innere Verlezungen zu vermeiden. Sprechen Sie die Person an, fragen Sie ob er/sie Sie hören kann und rufen Sie Hilfe. Ich würde dazu raten grundsätzlich die Polizei zu rufen. (In Deutschland auf keinen Fall (!) private Ambulanzen anrufen, denen müßten Sie erst mal erklären, daß es wirklich ein Notfall ist...) Bleiben Sie sodann bei der verletzten Person, decken Sie mit einer Decke oder Jacke zu, um die Auskühlung des Körpers zu vermeiden und sprechen je nach dem zu der Person. Sagen Sie das Hilfe unterwegs ist und die Person je nach Zustand wachhalten.
Dieser Vorfall zeigt sehr gut von welchem Vorteil Überwachungskameras (soweit sie funktionieren) sein können. Ich halte die Videoüberwachung in vielerlei Hinsicht für eine sehr vorteilhafte Angelegenheit .