Der folgende Reisebericht ist gespickt mit Vorurteilen, absolute subjektiv, polemisch und – leider – wahr.
15. Dez, 16 Uhr In Shanghai beginnt es bei minus 2 C zu schneien. Wurstregal der am Abend den LH Flug 727 gebucht hat wird mulmig zumute. 15. Dez, 16:30 Uhr Shanghai’s tristes grau wird durch weiß abgelöst. Wurstregal dämmert es: der Scheiss bleibt liegen! 15. Dez, 16:35 Uhr In einer Kurzschlussreaktion ruft Wurstregal seinen Terrakotta Krieger an und lässt den Taxifahrer 30 Minuten früher als bestellt antanzen. 15. Dez, 19:00 Uhr Wurstregal verlässt das Gebäude und schlittert auf seinem Fahrrad nach Hause. 15. Dez, 19:30 Uhr Planmäßige Abfahrt im Expo-Taxi gen PVG. 15. Dez, 19:55 Uhr Nach der Lupu Bridge geht es auf die Hochstrasse auf der bereits die beiden äußeren Spuren gesperrt sind, da hier die weiße Pracht liegen bleibt. Überflüssig zu erwähnen, dass der Gelbling dem keinerlei Beachtung schenkt. 15. Dez, 20:05 Uhr Die erste Massenkarambolage. Circa 8 Autos haben sich ineinander verkeilt, doch da es gerade erst geschehen ist, bleibt der Stau noch aus. Passiert ist nichts, den Chinesen sind ja wie Betrunkene und Babies, denen geschieht nie etwas. 15. Dez, 20:06 Uhr Wurstregal wird nervös und sieht seinen lang ersehnten Urlaub schon flöten gehen. Betteln an den Fahrer, er solle doch bitte vorsichtig fahren werden mit seine Erfahrung abgetan; zu Recht wie sich noch rausstellen wird. Mit 50 km/h geht es weiter. 15. Dez, 20:15 Uhr Die zweite Karambolage. Zu meiner Freude ist ein Buick involviert der uns 2 Minuten früher ganz rechts mit 100 überholte und der mir ein Wettgewinn mit meinem Terrakotta Krieger bescherte („Wetten den sehen wir in ein paar Minuten wieder?“). Wieder keine Verletzten, dafür schwindet aber Wurstregals Nervenkostüm. 15. Dez. 20:30 Uhr Massenkarambolage Nummer 3. Es reicht! Wurstregal wird fuchsig und beordert den Fahrer die Hochstrasse zu verlassen. Von nun an wird sich von Ampel zu Ampel zum Flughafen durchgekämpft. 15. Dez, 21:55 Uhr Ankunft am Flughafen. Zum ersten Mal gibt Wurstregal ein Trinkgeld in Höhe von 30 RMB um die ausgezeichnete Arbeit des Taxifahrers zu honorieren; ein denkwürdiger Tag der noch in den Analen der Familie Wurstregal erwähnt werden wird. Angekommen schwant mir schon das schlimmste aufgrund der Wetterverhältnisse, doch meine Befürchtungen sind unbegründet, denn lediglich 10 Minuten Verspätung werden angezeigt. 15. Dez, 22:10 Uhr Check in, keine Schlange, entspannter Wurstregal. 15. Dez, 22:30 Uhr Bier, Suppe, gelöster Wurstregal. 15. Dez, 23:30 Uhr Boarding 16. Dez, 0:10 Uhr Geplante Abflugszeit, doch der Kapitän verweist darauf, dass wir doch noch enteist werden müssten. Die Maschine ist bis zum Rand voll mit Germanen die sich auf den Urlaub freuen und alle bis auf einen „Senator“ den man in das Schweinegatter verwies und der vor Wurstregal sitzt, sind relaxt. Überflüssig zu erwähnen das dieser Herr eine Saftschubse lautstark für diesen Missstand zurecht wies und somit auch alle Untermenschen mitbekamen das ER hier nicht hin gehört. 16. Dez, 1 Uhr Der Herr Obermotz in der Fahrerkapsel weist nochmals daraufhin das wir noch enteist werden müssen… 16. Dez, 2 Uhr Nochmal…. 16. Dez, 3 Uhr Nochmal…. 16. Dez, 3:30 Uhr Wurstregal hat ein wenig geschlafen und möchte mittels PSP eine wenig seinen Horizont erweitern indem er Family Guy schaut. Um einen unterbrechungsfreien Genuss zu gewährleisten, braucht er aber hierzu die extra Batterie die noch in seinem Handgepäck auf ihren Einsatz wartet. Diese befindet sich über dem Herrn Senator. Unglücklicherweise, fällt diese dem Herrn direkt auf den Kopf. Dieses Missgeschick quittiert mir das blasierte Arschloch im Glauben ich sei nur des Englischen mächtig mit „You are a real asshole!“. Wurstregal evaluiert umgehend zwei Optionen für sich: 1. ein gezielte Schlag auf das Jochbein aus erhobener Position und Weihnachten im Ausländerknast SH verbringen, inkl. blaues Auge vom Sky Marshall. 2. schlucken, atmen und hoffen den Penner in MUC am Gepäckband noch einmal zu sehen. Da Wurstregal ein Herz für geistig Minderbemittelte hat, entscheidet er sich für Option 2 und quittiert den Vorgang lediglich mit einem verbalen Konter (in Englisch). 16. Dez, 4:00 Uhr …man wartet. 16. Dez, 4:20 Uhr Wir werden enteist, jedoch informiert uns der Kapitän, dass man noch einen Schneemann auf dem Flügel bauen könne. Schade nur, dass der Enteisungwagen – übrigens der einzige für den gesamten intl. Terminal PVG – 40 Minuten braucht um neu aufgetankt zu werden. 16. Dez, 5:10 Uhr Wurstregal will mal eben dem Urinal Tribut zollen, das lungert der Herr Senator samt befreundetem Herrenmenschen vor dem WC herum. Im Glauben ich verstehe kein Deutsch wird dann mal eben vom Leder gezogen. Tja, da irrte er sich, dementsprechend wurde Kontra gegeben. Wurstregal entschloss für sich selbst dieses Gesicht nicht zu vergessen und auf die Hoffnung zu bauen, es in SH noch einmal wieder zu sehen. 16. Dez, 6:15 Uhr Der Kapitän setzt seinen Techniker dem Enteisunggelbling mit in den Korb um ihn zu zeigen wie man eine Tragfläche enteist (kein Witz)! Wir werden heute das letzte Flugzeug sein, denn mit uns geht ihnen das Enteisungsmittel aus. 16. Dez, 6:25 Uhr Take Off 16. Dez. 12:40 Uhr (dt. Zeit) Landung in MUC. Letzte Worte des Flugzeugführers: “Wir haben hier kumuliert mehr als 50 Jahre Flugerfahrung im Cockpit, aber so etwas wie in SH PVG haben wir noch nicht erlebt.” Wer nun glaubt alles wird gut, der hat sich geirrt. Der vorab bezahlte Mietwagen steht wegen Überlastung nicht zur Verfügung. Wurstregal, eigentlich bekannt für seine Besonnenheit, verliert die Geduld und den Anstand. Anstatt der 2 Stunden Wartezeit, verlässt er dank einer kompetenten Sachbearbeiterin nach 30 Minuten und mit 50 Euro Rabatt den Münchener Flughafen gen Ostmark. 16. Dez, 16:45 Uhr Ankunft am Ziel. Das erste heimische Bier kann aus einem goldenen Gral nicht besser sein…
Fazit: gerne würde ich jetzt über den PVG herziehen, doch das dort gezeigte Versagen ist wohl selbsterklärend und braucht keinerlei Details. Schnee in SH ist selten - keine Frage - aber heilige Scheisse, würde es jemanden umbringen einen Plan B zu haben!!!??? Gretchenfrage zudem: warum wurden wir so früh in Flugzeug verfrachtet?
Positive Erfahrungen gab es aber auch. Der Rückflug mit Swiss war der beste den ich je hatte. Service, Maschine, Essen & Entertainment waren vorbildlich, was die Frage aufwirft: warum bekommt die LH als Mutterfirma das nicht hin?
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Wieder gesehen habe ich ihn nicht, war wohl ein Transfer. Aber es geht ja auch nicht um den Spacken, es geht darum das ich 6,5 Stunden in einem parkenden Flugzeug gesessen habe... Keiner hat hier auch nur im geringsten Mitleid mit Wurstregal.
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Ich seh schon, auch diese Forum ist ein Sinnbild unserer verrohten Gesellschaft und das Wohlbefinden einer 1200 mA Lithium Batterie wird einmal mehr ueber das Wohlergehen eines Regals gestellt. Aber, es ist ja mein verdammter Optimismus und Glaube an den Humanismus der mich motivierte hier nach Verstaendnis zu suchen.
In Demut, Wursti.
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In New York haben se 9 Stunden gewartet - nach der Landung. Die Kommentare aus dem Cockpit kommen mir sehr bekannt vor. Aehnliches hoere ich eigendlich auch immer....
Das wenigstens eine Enteisungsmaschiene da ist, ist doch schon mal was. Haette ja auch heissen koennen wir muessen auf den Sonnenaufgang warten.....oder stell dir vor es herrscht ein stricktes Nachtflugverbot......
16. Dez, 6:15 Uhr Der Kapitän setzt seinen Techniker dem Enteisunggelbling mit in den Korb um ihn zu zeigen wie man eine Tragfläche enteist (kein Witz)! Wir werden heute das letzte Flugzeug sein, denn mit uns geht ihnen das Enteisungsmittel aus. [/quote]