man hört nun im Moment des Öfteren, dass in China die Zeit der Automatisierung gekommen ist. Wir ein mittelständiges Unternehmen aus Baden Württemberg das in Sachen Automatisierung und Feinwerktechnik spezialisiert ist, haben nun die ersten Maschinen nach Nanjing geliefert. Der chinesische Markt nun für uns sehr interessant werden könnte in der Zukunft, aber wir total unerfahren sind was das betrifft, frage ich einfach mal in die Runde ob uns da jemand einen Tipp geben kann. Wir wären natürlich auch an einer Zusammenarbeit mit jemanden Vorort interessiert. Wäre wirklich super wenn sich was ergeben würde. Hier mal die HP für einen ersten Eindruck. www.aft-automation.de
Ich habe in DE viele Jahre einen Sondermaschinenbau geleitet und alles mögliche an Automatisierung gemacht. Kleine Handvorrichtung, bis vollautomatische Montagelinien und Roboterzellen. Als ich 2010 permanent die Betriebsleitung der hiesigen Produktionsstätte (ca. 200 Ma) übernommen habe, stand ich vor dem Problem, einen chinesischen Laden auf westliches Niveau zu bringen. Als einziger Ausländer. Fachkräfte, die man mit einem Mechatroniker, Schlosser, Elektriker nach DE Standard vergleichen kann gibts hier nicht.
Meine Erfahrung ist zwar nicht repräsentativ, aber ich habe keinen Chinesischen Betrieb gefunden, der auch nur annähernd vergleichbare Ahnung in der Automaistation hat. Es gibt einige Deutsche Firmen, die hier Niederlassungen haben. aber deren Preise waren für mich nicht akzeptabel. Ende der Geschichte. Wir machen alles selbst.
Ich hatte selbst schon mal daran gedacht eine Firma für Automatisierung in China zu gründen. Wenn man das richtig macht und vor allem Erfahrung in China, mit Chinesen hat, kann das eine Goldgrube werden.
Falls Du in Shanghai bist, kann ich Dir gern mehr Details bei einem Bier anbieten.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
bin im Moment in Nanjing bei einer Maschineinbetriebnahme. Plane eigentlich am kommenden WE einen Trip nach Shanghai zum F1-Rennen.Bin mir aber noch nicht so richtig schlüssig ob ich das tun werde (zuviel Arbeit hier). Wäre aber trotzdem nett dich auf ein Bier zu treffen. Grüße Andy
Meine Erfahrung in Bezug auf Geb'udeautoimatisation: Sofort nach Inbetriebnahme und Übergabe an das Personal des Betreibers oder Besitzers, wird auf "manuel/Handbetrieb" umgestellt.
mögliche Gründe: Inkompetenz³ Faulheit Beratungsresistenz "sich unverzichtbar machen" "ich habe 20 Techniker (haha) die unter mir arbeiten" (siehe "sich unverzichtbar machen") ...wer will kann die Liste gerne verlängern
http://r33b.net/ Menschen nehmen nur dann die klügste Lösung an, wenn alle anderen Gelegenheiten aufgebraucht sind...
@John Doe ich glaube Maschinist meint nicht Gebäudeautomation.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
Ignoranz Faulheit Dummheit Faulheit 5000 Jahre Kultur Faulheit ungünstiges Körperverhältnis (bei 10 Fingern die irgendwo draufdrücken können nur 2 Augen die erfassen können was gerade passiert)
@Maschinist, ggfs. könntest du hier loswerden, welche Art von Automation ihr bereitstellen könnt. Automation ist ein weitreichendes Feld, von Kleinstteilen mit Pressluft bis hin zu Portalen für die Autoindustrie.
Zitatman hört nun im Moment des Öfteren, dass in China die Zeit der Automatisierung gekommen ist
Ich kenne kaum eine neuinstallierte Fertigungsanlage die ohne Automation nach CN geliefert wird. Die großen Lieferanten hier sind Güdel, Felsomat usw., beide haben Niederlassungen mit Fertigung in CN.
Mal angemerkt, wie ToBo schon erwähnt hat, geht es nicht um Gebäudeautomatisierung !!!
Es geht ja nicht nur um Neuanlagen, vielleicht auch um Umbauten oder Erweiterungen von Anlagen. Es gibt in China mit Sicherheit noch sehr viele Firmen die von Hand irgendwelche Baugruppen ,für die Auto-oder Elektroindustrie oder sonstiges, montieren. z.Bsp.Felssomat ist aus unserer Gegend. Haben sich auf Drehauomaten spezialisiert mit automatisiertem Be-und Entladen. In diesem Bereich bewegen wir uns nicht. Wir sind in der Feinwerktechnik zu Hause und das ganze entwickelt sich in Richtung Micromontage. Genaues Positionieren von Bauteilen, automatisiertes Löten, Lasern,Schweissen, Montieren. Handling von Kleinstteilen,Kunststoff Stanztechnik ist so unser Steckenpferd. Aber deshalb habe ich unseren Link hier mal angegeben. Ist ein Video drauf wo man im groben mal so sieht was wir schon mal gemacht haben. Zu unseren größten Kunden zählen Bosch, Continental, Delphi, Hella alles Automotivzulieferer, Gillette, Braun, Osram. Vorwiegend bauen wir kurvengesteuerte Maschinen. Ist bei niedrigen Taktzeiten zu empfehlen. Wir können aber auch mit Servobetriebenen Achsen/Antrieben, oder pneumatischen Achsen/Antrieben was anfangen. Sowie Robotertechnik. So ganz identisch was ToBo oben geschrieben hat. Könnte bei uns gearbeitet haben,smile.
Zitat von Machinist im Beitrag #7Vorwiegend bauen wir kurvengesteuerte Maschinen.
Also vergleichbar mit OKU ?
Noch ne Frage. Wollt Ihr eine Fertigung in China aufbauen, oder nur Vertrieb von Anlagen, die Ihr in DE auf Kundenwunsch erstellt ?
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
Mit Oku genau auf den Punkt gebracht. Hast Du dort gearbeitet ? Für Oku habe ich persönlich 2 Zellen gebaut die in eine Linie integriert wurden.
Denke man sollte erst mit einem Vertrieb beginnen. Aufbau einer Fertigung ist mit Sicherheit mit vielen Stolperern gepflastert und für einen Klein/Mittelstandbetrieb finanziell mit sehr hohen Risiken verbunden. Wir sollten erst einmal richtig den Fuss herein bekommen und dann wird die Zukunft es schon bringen. Denn Fakt ist ja auch, wenn du hier den Fuss drin hast brauchst einen Service hier Vorort. Und was dann passiert wer weiss?
Zitat von Machinist im Beitrag #9Hast Du dort gearbeitet ?
Nein. Wie schon geschrieben, bin ich schon ein Paar Jahre (23) in diesem Bereich tätig und dann kennt man halt ein Paar Lieferanten.
Einen Vertrieb aufbauen bedeutet jemanden hier vor Ort zu haben, oder eine Partnerschaft mit einer Chinesischen Firma. Von letzterem kann ich persönlich nur abraten. Eines muss man sich als Ausländer IMMER und in JEDER Situation ins Gedächtnis rufen.
Chinesen werden IMMER versuchen Dich zu bescheissen und Ihren eigenen Vorteil über alles stellen. Chinesen haben keine long term Visionen und fokussieren auf den short shot.
Auf jeden Fall brauchst Du einen Service vor Ort. Je nach Komplexität der Maschine kann man auch was mit Fernwartung machen, aber dafür muss auch jemand vor Ort sein, der keine zwei linken Hände hat. Solltet Ihr Euch für einen Chinesen entscheiden, wird es abermals nicht lange dauern, bis dieser sich mit seinem Wissen auf und davon macht um selbst Kapital daraus zu schlagen, oder den Service für die von Euch gelieferten Maschinen nebenbei unter der Hand macht. Meiner Überzeugung nach funktioniert alles nur mit einem Deutschen vor Ort, der alles überblickt und die Fäden in der Hand hat.
Bevor mich jetzt wieder einige wegen China Bashing steinigen wollen. Ja, es gibt Ausnahmen, aber nach 7 Jahren China Erfahrung sind das einzelne Reiskörner in einem einem Frachtschiff.
NEIN, ich habe keine Ambitionen auf den Job. Meine Zeit in China endet genau am 29.02.2016.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
Für erste Hilfen in China und auch die kurzzeitige Eröffnung eines Büros bzw. Visaangelegenheiten für Abgesandte oder Einstellung von chinesischen Mitarbeitern ohne direkt eine Niederlassung in China zu eröffnen kann dir die AHK in Shanghai als erste Anlaufstelle weiterhelfen.
Nein ToBo, habe nicht bei OKU gearbeitet. Haben für die mal zwei Zellen gebaut, kurz vor Ihrer Insolvenz. Ich kenn den Laden ein wenig, war mehrmals schon Vorort.
Aber du hörst Dich ganz schön angefressen an was China betrifft. Kann ich aber irgendwo verstehen. Habe jetzt knapp 8 Wochen Chinaaufenthalt hinter mir und ich kann teilweise nur mit dem Kopf schütteln. Für einen der das erste Mal in China ist, ist das schon ein Erlebnis in allen Belangen. Aber irgendwo interessant und ein riesen Markt !!
Zitat von Machinist im Beitrag #12Aber du hörst Dich ganz schön angefressen an was China betrifft.
Ich bin nicht angefressen. Man muss halt lernen mit den Tatsachen umzugehen und die Rosa Brille absetzen. Chinesen sind anders. Denken anders und handeln anders. Es nützt nichts deutsches handeln und denken als alleinigen Maßstab anzusetzen, dann fällt man sehr schnell auf die Nase. Vor allem braucht man Geduld und ein sehr dickes Fell.
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eher geht der Hund an einer Wurst vorbei als ein Linker am Geld anderer Leute. (Adenauer)
@Maschinist angefressen geht anderst warte mal noch ein paar Wochen das was du dann bist, das ist angefressen wenn du mal wirklich merkst wie deine Kunden ticken. Geht aber jedem so nachdem die erste Euphorie verflogen ist. Aber keine Sorge man lernt schnell damit um zu gehen und dann kommt das dicke Fell von dem Tobo geschrieben hat.
Mit jedem Tag meines Lebens wird die Anzahl derer die mich am Arsch lecken können größer!!
Denke ich habe schon den richtigen Eindruck. Ihr habt beide vollkommen recht damit was Ihr schreibt. Es hat aber für mich einen Vorteil, ich bin viel ruhiger und ausgelassener wenn ich hier bin. Man kann es eh nicht ändern. Die Rädchen drehen hier einfach anders. Liegt bestimmt daran, daß ich weiss, ich fliege nach ein paar Wochen wieder nach Hause. Aber ein paar mal im Jahr hierher fliegen macht auch Laune. Es gibt immer was zu erleben. Werde auf jedenfall am Wochenende in Shanghai sein.
Ich weiss nicht ob der Fred noch gelesen wird, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass zum Einen die Ansprüche und Vorstellungen der deutschen Jointventurepartner und der chinesischen Betreiber total unterschiedlich sind. Zum anderen scheinbar der Betreiber meint dass er Qualitätsanlagen gekauft hat die einfach zu bedienen sind und keinerlei Wartung benötigen weil ja teuer. Bei meinem Kunden handelt es sich um die Marke mit dem Stern und ein halbstaatliches chinesisches Unternehmen. Als halbstaatliches Unternehmen werden dir Jahr für Jahr Schulabgänger aufs Auge gedrückt die Du einstellen musst. Die werden dann an unsere Anlagen gestellt und entsprechend läuft es dann auch. Es wird schnell mal auf Hand umgeschaltet und der Bruch ist vorprogrammiert. Ich denke mal mit Service wird in den nächsten Jahren Geld verdient, weniger mit dem Verkauf von Anlagen.
Obwohl ich noch nicht vor Ort bin habe ich schon einiges zum Thema Deutsche Erwartung vs. Chinesische Realität gehört. Das Thema Anlagenbau / Automation finde ich hochinteressant, ist jemand dabei der sich mit Lackieranlagen, optimalerweise für Tauch- Schleuderverfahren geeignet, Esta-Applikation, Ofenbau etc. beschäftigt?
Ja, wenn man Service betreiben möchte sollte man doch vorher Maschinen verkauft haben. Oder meint Ihr man sollte Service tätigen an Anlagen die das chinesische Militär mal vor Jahrzehnten gebaut hat !!!! Na dann herzlichen Glückwunsch !!! Hatte so einen Trümmerhaufen mal vor mir. Puh, umbauen, Wartung etc. Für das Geld kannst ne neue Anlage bauen.
Nun noch einmal zu dem was wir so tun.
Wir bauen vorwiegend, oder besser gesagt wir sind spezialisiert auf mechanisch kurvengesteuerte Maschinen. Mechanisch gesteuerte Maschinen bedeutet Geschwindigkeit und hohe Stückzahlen. Haben im Moment drei Anlagen in China laufen, für einen Kunden. Nr . 4 u.5, für andere Kunden, sind im Moment in der Konstruktion. Ist ein erster Schritt für uns. Aber ausbaufähig !!!!!!!!!!!!!!!!!